Flocken

Das sind die Gedanken eines Menschen, der sich seit ein paar Tagen in einem anderen Land aufhält und weiß: Ich werde hier noch ein paar Monate bleiben.




Und die Flocken fallen in eine Schale und füllen sie auf. Ich bewege mich langsam auf unbekanntem Wege und versuche all das zu verstehen. Wo ich bin und was ich hier mache. Wie viele Flocken sollen denn noch fallen, bis meine Seele versteht, wie allein ich jetzt bin. Ich sehe Menschen, die mit mir den Weg entlanglaufen und dennoch ganz für sich sind. Es scheint, als ob sie mich bewusst ignorieren und die Flocken Wände aufziehen, die für mich unverständlich bleiben. 

Und die Lichter auf der anderen Seite des Ufers erwärmen mich, obwohl es doch so kalt ist. Was tue ich hier, außer die Lichter anzustarren. Was solle ich denken, wenn ich doch niemanden habe, mit dem ich den Gedanken teilen kann. 

Und bei jedem Schritt knatscht der Boden, weil es so schwer ist auf ihm zu gehen. Dennoch laufe ich langsam, um diese Art von Müßiggang zu genießen. Ich erblicke das andere Ufer und bin berührt von den weißen Wänden der Natur. Ob sie wohl das ganze Jahr über weiß bleiben, weiß ich nicht. Schließlich bin ich hier ja erst seit ein paar Tagen und kaum weg von Zuhause, auch gar nicht richtig angekommen. Meine Seele wurde berührt von der Natur und wurde gespalten von der Einsamkeit. Sie ist erfüllt von den Erfahrungen und so voller Angst wegen den Herausforderungen. 

Und die Bäume sind so schwer vom Ballast der Flocken, weil sie alles auf sich nehmen und schließlich alles ertragen, was man auf ihnen lastet. Meine Seele ist noch nicht an diesem Ort angekommen und auch nicht mehr Zuhause. Sie schwebt zwischen dem Ort, von dem ich gegangen bin und dem Ort, den ich nun mein Zuhause nenne. Ich bin gespannt, wann ich die Kälte nun Wärme nennen darf.




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